Pamir

Mir zieht sich der Gaumen zusammen, und ich unterdrücke den Brechreiz. Widerlich schmeckt die Lösung, mit der man den Cholera-Impfstoff herunter spülen soll. In zehn Tagen ist es wieder soweit: Ich kehre zurück zu meinem Motorrad nach Almaty. Nachdem die Route eigentlich nach einem kurzen Schlenker durch Kirgisistan recht schnell wieder gen Norden führen sollte, habe ich mich in den letzten Tagen umentschieden. Nach einigen E-Mails mit Lea Rieck, einer Münchner Journalistin, die auch gerade auf Welttour mit dem Moped ist, habe ich beschlossen, Tadschikistan und den Pamir-Highway doch noch einzuplanen. Zu schön soll der Pamir sein, als dass ich mir die Strecke durch den Wakhan-Korridor entgehen lassen möchte. Und das habe ich eigentlich aus eigener Anschauung schon gewusst. Denn vor exakt zehn Jahren war ich das erste Mal in Afghanistan auf Reportage-Reise. Damals fotografierte ich mein erstes Buzkashi-Turnier auf der Hochebene des Shive-Sees auf der afghanischen Seite von Badhakshan und war fasziniert von der rauen Schönheit dieser Gegend. Der Pamir-Highway führt keine 20 Kilometer östlich des Sees, entlang der tadschikisch-afghanischen Grenze daran vorbei. Also kurz noch das tadschikische Visum per Internet beantragt und den Impfstatus aufgefrischt. Die Ersatzteile für die BMW liegen bereit, und die Kamera-Ausrüstung ist komplettiert. Mich erwarten die Fünftausender des Pamirs, Homestays ohne fließend Wasser und die Jurten der Hirten, die dort ihre Viehherden durch die Berge treiben. Zwei Wochen will ich mir für den Südteil der Reise nehmen, bevor es dann Richtung Altai und Baikal-See gehen soll.

 

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