Novosibirsk

Ich verbringe noch eine Nacht in Kamen am Ob, dann hat mich die Zivilisation in Novosibirsk wieder. Die sibirische Metropole besticht durch das größte Opernhaus Russlands sowie die Lage am Fluss Ob mit vielen kleinen Stränden, Buchten und Yachthafen. Ich habe in Kirgisistan von Stas den Kontakt zu Konstantin, dem Präsidenten des Motorrad-Clubs „99 Percent“ erhalten. Das eine Prozent außerhalb des Namens steht für die Outlaws, die im Club nicht willkommen sind.  Konstantin und seine Frau Ludmilla kümmern sich aufopfernd um mich und mein Motorrad. Kostia nimmt sich den ganzen folgenden Tag Zeit, um mit mir zu einem befreundeten Mechaniker zu fahren, der mir das Kardan-Öl wechselt. Ich hatte gelesen, dass man das bei meinem Model der GS1200 einmal im Motorrad-Leben wechseln sollte. Der Mechaniker, Andrej war im vorigen Leben Kernphysiker. „Einen besseren Mechaniker gibt es in ganz Russland nicht!“, sagt Kostia mit Augenzwinkern. Anschließend noch die obligatorische Wäsche, dann wird meine „Dicke“ in der Garage von Kostias Schwiegereltern abgestellt. Ich mache mir noch kurz Notizen über die Teile, die ich aus Deutschland besorgen muss, dann verschwindet das Motorrad hinter dem braunen Tor, hinter dem ich sie Ende August wieder hervor holen will. Theoretisch kann das Motorrad mit den momentanen Papieren noch 5 Monate im Land verbleiben, dann muss ich zumindest kurz damit ausreisen, um die „Aufenthaltsgenehmigung“ wieder zu verlängern. Im September kommen Kostia und Ludmilla mit ihren zwei Yamaha FJR auf große Europa-Tour. Meine Chance mich zu revanchieren. Wehmütig steige ich ins Flugzeug. Die vier Wochen vergingen wie im Flug.

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